Kamera für Natur und Tieraufnahmen: Meine Ausrüstung

Egal ob für Reisefotografie, Landschafts- oder Tieraufnahmen – ich fotografiere aus Leidenschaft. Dabei ist mir eine gute Ausrüstung wichtig. Sie muss halbwegs bezahlbar sein, gut  zu bediene sein und eine Top-Qualität liefern. In diesem Artikel stelle ich Euch meine perfekte Kameraausrüstung vor. Und erkläre warum ich  mich immer wieder für eine Spiegelreflex entscheiden würde.

Beinahe 15 Jahre lang habe ich mir meine perfekte Kameraausrüstung zusammengespart. Den Anfang machte meine erste analoge Spiegelreflex, eine Canon EOS 300. Illford-Filme – hach – ich hab immer noch eine Reserve im Kühlschrank. Bald folgte eine analoge EOS 50E. Sie war etwas schwerer (ich mag das, weil die Kamera besser in der Hand liegt) und bot mehr manuelle Einstellungen. Meine Lieblingsfunktion: Der Autofokus-Sensor folgte der Bewegung meiner Augen und wusste quasi intuitiv worauf scharf zu stellen war! Das habe ich leider bei keiner anderen Kamera jemals wieder gefunden.

Die erste analoge Spiegelreflex

Zu Zeiten des Films, war die Fotografie ein teures Hobby, ich stieg um auf Dias, wünschte mir einen Projektor und war selig. Ich hatte den größten Spaß, Belichtung, Blende und Verschlusszeiten akribisch zu studieren, verschiedene Einstellungen auszuprobieren, auf meinem Notizblock exakt festzuhalten, damit ich später nachvollziehen konnte, welche Einstellung den gewünschten Effekt brachte. Auf den Digitalzug mochte ich lange nicht aufspringen.

Umstieg auf digitale Spiegelreflex

2008 siegte die Neugier, ich holte eine 400D in die Familie. Ultraweitwinkel, Polfilter, lichtstärkere Objektive folgten. Bis auf mein Teleobjektiv war ich schon sehr zufrieden. Ich fotografierte immer noch mit meiner 300mm-Scherbe, als wir unsere erste Afrikareise nach Namibia machten. Seitdem gehören Natur und Tieraufnahmen zu meinen liebsten Motiven. Sitzt man auf Safari neben den 500mm-Kanonenrohren der ambitionierten Wildlife-Fotografen, bekommt man schnell Linsenneid. Und fotografiert man dann auf dem Boot nur Wasser statt Delfine, ist klar: ich brauche eine schnellere Kamera. Hach, und ein dickeres Tele, ja, das wäre noch was. Dann wäre meine Ausrüstung endlich komplett. Aber gutes Glas kostet teures Geld.

Auf eBay erstand ich eine gebrauchte 40D: 6.5 Bilder pro Sekunde. Nach dem ersten Whalewatching-Test bin ich begeistert: Rückenflossen, Blasloch, die komplette Vorstellung und ich hab alles im Kasten. Trotzdem bin ich unzufrieden. Die Landschaftsbilder sind im Vergleich zu den Ergebnissen der kleineren 400D kraftlos, unscharf, der Sensor hinterlässt trotz mehrfacher professioneller Reinigung nervende „Pflotschs“ auf den Bildern. Die 40D und ich werden nie richtig Freunde.

Mein größter Fehler: Vor der Reise geizen

Wir fahren nach Botswana und noch immer habe ich am Tele gespart. Ich Dussel, eines der schönste Wildgebiete der Erde und ich knipse noch immer mit der Flunse. Wobei, im nach hinein, die Situationen in denen man wirklich Brennweite braucht, sind auf gewöhnlichen Safaris doch eher an einer Hand abzuzählen. Wichtiger sind für mich die Lichtstärke und die Qualität der Linse. Ein 500mm bleibt leider finanziell jenseits aller Optionen. Nach ewigen Überlegungen und Recherchen entscheide ich mich für das Canon 100-400mm – und habe die Entscheidung nie bereut.

Vor zwei Jahren verliere ich mein Foto-Mojo. Warum, weiß ich nicht. Ich habe keine Lust mehr, die schwere Ausrüstung mit mir rumzuschleppen und ständig das „falsche“ Objektiv drauf zu haben. Die Foto-Pipeline wird immer länger, die stundenlange Bildbearbeitung macht auch keinen Spaß mehr. Selbst meine Taschenknipse, eine Olympus XZ-1, bleibt immer öfter im Schrank. Die f1.8 Blende im Übrigen ist der absolute Wahnsinn. Aber irgendwie bin ich müde und so ziehe ich meistens nur noch das iPhone aus der Tasche und verbringe mehr Zeit auf Instagram, als in Photoshop und Lightroom.

Die Fotografie fehlt mir und ich suche nach einer Lösung:  Leichter muss die Ausrüstung werden, weniger Glas und Schnickschnack will ich mitschleppen. Neue Technologie kommt immer schneller auf den Markt: Bridgekameras mit Fullframesensor, Superzoom-Objektive, riesige Sensoren, astronomische Megapixel-Zahlen und technische Features buhlen um die Gunst der Gadget-Geeks.

Warum ich mich also wieder für eine Spiegelreflex entschieden habe?

Taucht man etwas tiefer ein, offenbaren sich die Grenzen des Wettrüstens: Schärfentiefe, ISO-Bereich, Serienbilder, Langzeitbelichtung und die mangelnde Auswahl an Objektiven. Es ist auch weiterhin nicht möglich, eine gute Linse zu bauen, die gleichzeitig Weitwinkel, Zoom und Tele in einem Gerät vereint. Und nicht zuletzt der Preis. Ja, die neue Sony Alpha liest sich lecker, aber wer sich das bitte leisten? Und ein vernünftiges Wildlife-Tele hat keine Bridgekamera im Angebot.

Für einen kurzen Moment denke ich nochmal über einen Systemwechsel nach, lasse mich kurz vom Nikon-Fieber anstecken. Und je länger ich mich umsehe, desto mehr kehrt die Liebe zu meinem Equipment zurück. Ich habe mir bei der Wahl meiner Objektive viele Gedanken gemacht und lange gespart. Warum also wieder von vorne anfangen. Ein vernünftiger Kamera-Body ist die Lösung: mehr als 6 Bilder pro Sekunde, vernünftiger Sensor, Video wär nett, ein schwenkbarer Display wäre praktisch – das bringt mich zur Canon 70D. Und damit ist die Leidenschaft zur Fotografie zurückgekehrt. Zu guter letzt bleibt die Erkenntnis: Die beste Kamera ist die, die man dabei hat. Und ob man am Ende ein schönes Foto schießt, liegt immer noch an der Person hinter der Kamera.

Ende gut – alles gut.

Meine geliebten Kameras

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Die Objektive

Mein Zubehör

Meine Wunschliste :-)

DJI Mavic 2 Pro - Drohne mit Hasselblad L1D-20c Kamera, Video 4K HDR 10 bits, 31 Minuten Flugzeit, 20 MP 1" CMOS-Sensor, Hyperlapse, Omnidirektionale Hinderniserkennung, Ultra-hohe Bildqualität - Grau
  • MAVIC 2 PRO: Mavic 2 Pro ist mit der Hasselblad L1D-20c Kamera ausstatten; die Natural Colour Solution Technologie hilft mit atemberaubender Detailgenauigkeit und Farben, bei einer Auflösung von 20 MP
  • VERBESSERTE DETAILS: Mit dem 1 Zoll CMOS-Sensor steht der Mavic 2 Pro, im Vergleich zum Vorgänger Mavic Pro, eine viermal größere aktive Sensorfläche zur Verfügung
  • 10-BIT DLOG-M: Die Mavic 2 Pro kommt mit Unterstützung für das 10-Bit Dlog-M Farbprofil, dieses bietet einen höheren Dynamikumfang und ermöglicht mehr Spielraum in der Nachbearbeitung
  • HDR-VIDEO: Durch die Unterstützung von 4K 10-Bit HDR, kann die Mavic 2 Pro an einen 4K Fernseher angeschlossen werden und zeigt akkurate Farbtöne an - mit mehr Helligkeit und verbessertem Kontrast
  • ANPASSBARE BLENDE: Die anpassbare Blende von F2.8 bis F11 liefert herausragende Bildqualität, sowohl in besonders hellen, als auch lichtschwachen Umgebungen

 

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5 Comments

  1. Hallo Stefanie,

    ja, ja. Immer diese Gedanken um die richtige Ausrüstung. Ich habe auch immer weniges Lust das ganze Geraffel zu schleppen aber die Fotos sind hinterher doch einfach besser als die Smartphone Ausbeute.

    Auf einer vergangenen Photokina in Köln habe ich bei Fuji einen faszinierenden Vortrag von einem Fotografen gelauscht, der seine 2 Koffer mit Canon DSLR in der Ecke stehen läßt und nun mit den Finepix Kameras unterwegs ist. Es sagte: ein Foto ist erst dann ein gutes Foto, wenn Mann/Frau es vergrößert und ausdrucken läßt. Dann kommt erst die Qualität von Kamera und Objektiv zur Geltung.

    Ich bleibe bei meiner Nikon mit all den Objektiven aus analogen Zeiten. Ein Vollformatgehäuse habe ich mir vor Jahren gegönnt, weil einfach die Objektive vorhanden sind. Jetzt warte ich auf eine 1″ Kompaktkamera von denen, um immer eine Kamera dabei zu haben und die RAW Aufnahmen zu tunen (nicht viel, nur ein ganz klein wenig).

    Viele Grüße,
    Bernd

    • Hallo Bernd, wie toll ein Vollformatgehäuse, da werde ich ganz neidisch. Von Fuji würde mich noch die X-Serie interessieren. Alles, was ich bisher darüber gelesen habe und die Aufnahmen dazu, haben mir sehr gefallen. Im Frühling hatte Nikon sein neues 1er Modell vorgestellt, wäre das was für Dich (http://www.dpreview.com/products/nikon/slrs/nikon_j5)?

      Ich ziehe meine Fotos tatsächlich häufiger auf bzw. lasse sie für Ausstellungen auf Platten drucken, da merke ich die Unterschiede bei etwa 20 x 30 cm noch nicht, aber wenn es darüber hinausgeht umso schneller.

  2. Jeannette

    Hallo Stefanie!
    Per Zufall bin ich auf Euren Blog gestossen und da Du eine versierte Fotografin bist, habe ich eine Frage in Bezug auf Regen und Uganda/Ruanda. Wie hast Du Deine Kamera während der Reise oder auch beim Gorilla-Trekking geschützt? Da ich mit der Kamera noch nie im Regenwald resp. bei grösseren Regenmengen unterwegs war, wäre ich über jeden Tipp dankbar.
    Vielen Dank und Gruss
    Jeanntte

    • Hallo Jeannette,

      wie schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir waren zwar leider nicht bei den Gorillas, aber an den Viktoriafällen :-) Ich hatte die Kamera so in eine Plastiktüte verpackt, dass ich zum fotografieren schnell die Linse freilegen und dann wieder schützen konnte. Ist etwas schwer zu erklären :-), ich hoffe das hilft Dir weiter.

      Die meisten Probleme hatte ich mit meiner Kamera in der Wüste, der San kriecht wirklich in jede Ritze. Und so ald es windog war, musste die Kamera in der Tasche bleiben.

      Hast Du eine Reise nach Uganda/ Ruanda geplant?

      Lieben Gruß
      Steffi

  3. Hi allerseits,
    guter Beitrag, dem ich nichts hinzuzufügen hätte :-D

    Kleiner Tipp bzgl. der Drohne, falls Ihr euch diese noch nicht angeschafft haben solltet: Ich würde die Zoom favorisieren. Tatsächlich habe ich mir die Air geholt als sehr gutes Einstiegsmodell mit Akkupack usw. und bin überrascht, wie umwerfend die Aufnahmen sind. Leicht zu handeln und absolut bildstabil bei 4 K – kannst Dir hier die Eindrück von Madeira ansehen.

    GENERELL: Mir fehlt die Zoom-Funktion am meisten. Es ist bestimmt großartig, mit der Hasselblatt-Kamera der Pro arbeiten zu können. Aber ich merke, dass ein Zoom viel spannender ist. Auch, um tolle Effekte erzielen zu können.

    Schöne Grüße und viele weitere tolle Aufnahmen,
    Jan

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