Sonnenuntergang am Malawi-See

Wie man einen schönen Stellplatz findet

Zugegeben, wir sind beide nicht schon unser Leben lang passionierte Camper, sondern haben eigentlich erst über unsere Afrikareisen im Geländefahrzeug unsere Liebe dafür entdeckt. Campen im südlichen Afrika heisst nach unserer Erfahrung häufig kleine, naturbelassene Stellplätze, in der Regel alles andere als überlaufen – jedenfalls wenn man von den grossen Camps in und um die Nationalparks absieht (obwohl wir es auch da eigentlich stets gemütlich hatten).

Der Traum einer langen Reise war geboren, Elise gefunden und vorfreudig wollten wir uns zu unserer ersten Probenacht hier irgendwo im Umland aufmachen. Es war Juli und trotzdem haben wir uns, naiv wie wir waren, auf den Weg Richtung Staffelsee gemacht. Weit sind wir nicht gekommen: die kleinen Campingplätze waren natürlich alle hoffnungslos überfüllt, also weiter Richtung Mittenwald. Parallel habe ich telefoniert, um zu sehen, ob noch irgendwo was geht. Heim fahren war keine Option und gelandet sind wir dann schließlich im Alpen-Caravanpark Tennsee. 268 Stellplätze, Restaurant und Unterhaltungsprogramm. Herzlich Willkommen! Fairerweise muss ich sagen, dass es dann gar nicht so furchtbar war, da zumindest ein Teil der Stellplätze locker verteilt in die Landschaft eingebettet liegt, wenn man vom »Parkplatz« für die großen Wohnmobile absieht.

Trotzdem wollten wir auf Dauer so nicht stehen und da unser Landy nicht so ausgebaut ist, dass wir über Wochen autark sind, mussten neue Ideen her.

Stellplatz Reiseführer der anderen Art

Den ADAC-Stellplatzführer finde ich wenig gewinnbringend, weil man einige sachliche Infos erhält aber sich trotzdem kaum ein Bild machen kann, was einen erwartet. Besser gefällt mir die App von »ACSI«, die man für einzelne Länder kaufen kann, weil man Filtermöglichkeiten hat und gezielt nach kleinen Plätzen und Eco-Campings suchen kann (gibt es auch als Buch). Irgendwann hat Steffi dann im Internet »coolcamping« entdeckt und damit sind wir bislang richtig gut gefahren. Auf der deutschen Seite (coolcamping.eu) kann man leider keine Stellplätze suchen aber Führer für Zelt oder Wohnmobile auf Papier käuflich erwerben. Die englische Variante (coolcamping.co.uk) hat aber eine Suchmaschine für ganz Europa. Hier findet man prima Beschreibungen, der kleinen Plätze, die einen besonderen Charme haben zum Beispiel: aufgrund der Lage oder den Besitzern. Entsprechend sind es natürlich nicht so viele, so dass wir manchmal in unseren Urlauben absichtlich Abstecher zu solchen Plätzen machen. Wir fahren zwar gerne und entdecken, stehen aber fast genauso gerne einfach mal schön in der Gegend rum.

Eine weitere Entdeckung von Steffi und mein Weihnachtsgeschenk 2014 war »Landvergnügen«, das aus dem Führer »France passion« entstanden ist. Hier findet man ein Sammlung von Bauernhöfen, Weingütern, Brauereien, Klöstern, Farmen und mittlerweile auch Kleinkunstbetrieben in Deutschland, die ihr Gelände zur Verfügung stellen. Man bekommt für 29,90€ eine Art Jahresvignette für’s Auto und einen Stellplatzführer mit der Option an all diesen Orten für eine Nacht umsonst stehen zu können. Einschränkend für uns ist, dass ein Teil der Anbieter keine Toilette zur Verfügung stellt und bislang haben wir uns beide zum Porta Potti nicht durchringen können. Zwei Erfahrungen haben wir dennoch gemacht: Die Besitzer waren unglaublich nett und hilfsbereit aber von den Stellplätzen selber hatten wir uns ein bisschen mehr erhofft. Letzlich stand man doch einfach auf dem Parkplatz des Hofes. Ob das die Regel ist, ist aber sicherlich mit zwei Erlebnissen nicht zu beurteilen…

 

Eine weitere Möglichkeit ist natürlich schlicht und ergreifend ein guter Reiseführer, der Informationen zu Campingplätzen enthält – hier suche ich in der Regel die Bücher aus: Mein persönlicher Favorit ist die Velbinger Reiseführer, die mich schon aufgrund ihrer etwas anderen Art irgendwie anspricht. Fotografien sind hier nicht zu finden, dafür liebevoll gemachte Zeichnungen, viele praktische Tipps und gute Beschreibungen zu Unterkünften. Damit habe ich schon 1998 meine Hostels in Irland ausgesucht und auch letztes Jahr hat er uns in Korsika gute Dienste erwiesen. Steffi wiederum ist für die Internetrecherche zuständig und hier gibt es oft in den einzelnen Ländern Seiten, die explizit kleine Campingplätze oder Ecocamps anführen, wie zum Beispiel die »OK Minicamps« über camping.hr für Kroatien. Und last but not least gibt es mittlerweile immer mehr tolle Reiseblogs, wo man schmökern und sich inspirieren lassen kann.

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4 Comments

  1. Hi ihr beiden.
    Landvergnügen habe ich auch an Bord – zusammen mit einem PortaPotti. hab aber auch die Erfahrung gemacht, dass in D ein Bauer kaum Probleme macht, wenn man zu ihm hin geht und fragt ob man die Nacht auf zB einer gemähten Wiese oder am Waldrand verbringen könnte. Das PortaPotti hilf in diesem Fall sehr, die haben verständlicher Weise Angst, dass man ihnen ins Futte k**kt… Bin von 4 mal fragen nur einmal weggeschickt worden.
    http://up.picr.de/22505032sg.jpg Ist ein Stellplatz von Landlust.

    Cool Camping werde ich mir mal ansehen, so für die Highlands ;)
    Danke

    • Hi Tim, sieht hübsch aus. Mückenplage :-)? Wir werden uns dieses Jahr in der „proaktiveren“ Stellplatzsuche üben. Bei Dir geht es dieses Jahr in den Norden?

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