Doppelbatteriesystem: Sicherungskasten

Doppelbatteriesystem für Anfänger

Dies wird wahrlich ein gewagter Artikel, da ich für das Thema Strom all mein rudimentäres Wissen aus Physik zusammen kramen muss. Trotzdem will ich es wagen, denn auch als Nicht-Physiker trinke ich gerne mal ein kaltes Bier und brauche deshalb ein Doppelbatteriesystem. Tatsächlich war unsere erste Idee, die zweite Batterie selbst anzuschließen. Wir haben aber schnell eingesehen, dass das unsere Fähigkeiten übersteigt und an Knut vom 4×4 Innenausbau abgegeben, der sich im Anschluss die Zeit genommen hat, uns alles im Detail zu erklären. Falls ich trotzdem Blödsinn erzähle, korrigiert mich bitte sofort.

Zunächst mal kann man, daran konnte ich mich sogar noch erinnern, zwei Batterien in Reihe oder parallel schalten. Bei einer Reihenschaltung erhöht sich die Gesamtspannung von 12 auf 24 V bei gleicher Speicherkapazität und bei der Parallelschaltung ist es genau umgekehrt: die Gesamtspannung bleibt gleich aber die Kapazität verdoppelt sich. Dadurch erhöht sich also die Leistungsfähigkeit. Wichtig ist, wie ich glaube, für beide Varianten, dass die Batterien voneinander getrennt werden können. Dadurch wird nach langem Stehen verhindert, dass die Spannung durch die entladene Versorgerbatterie über der Starterbatterie abfällt und im schlimmsten Fall der Wagen nicht mehr anspringt.

So viel zur Theorie. Praktisch hat Knut bei uns eine parallel verschaltet. Diese passt nämlich prima neben die Starterbatterie noch unter den Fahrersitz. Über Vorsicherungen sind beide mit einem Trennrelais verbunden, das automatisch funktioniert: ist der Motor aus, sind die Batterien voneinander getrennt und der Kühlschrank wird über die Versorgerbatterie betrieben. Die Starterbatterie bleibt davon unbeeinträchtigt. Läuft der Wagen, schaltet das Relais beide Batterien zusammen, wenn die Starterbatterie geladen ist und die Spannung über 13,3 V liegt. Dadurch kann dann während der Fahrt auch die Versorgerbatterie geladen werden. Umgekehrt geht es genauso: Motor aus, dann fällt die Spannung der Starterbatterie ab und unter 13,3 V trennt das Relais beide Batterien voneinander. Der Hauptsicherungskasten befindet sich hinterm Fahrersitz an der Trennwand zur Ladefläche – jetzt Wohnraum. Was die einzelnen Sicherungen angeht sei noch erwähnt (das wäre mir jetzt, ehrlich gesagt, nicht so klar gewesen), dass die Stromstärke der Sicherung für die angeschlossenen Geräte ausreichen muss, sonst fliegt sie gleich raus (ist ja schließlich auch ihre Aufgabe).

So weit so gut. Dann haben wir uns noch mit dem Thema Wechselrichter beschäftigt: Dieser macht es möglich, die Spannung der Batterie von 12 V in 220 V umzuwandeln, um so gewissermaßen eine „normale“ Steckdose zu besitzen. Allerdings verbraucht dieser Vorgang selber schon unheimlich viel Ladekapazität. Wenn man dann noch einen Heizwürfel anschließt, ist die Batterie leider in Nullkommanix leer. Außerdem hat Knut uns von den günstigen Wechselrichtern abgeraten, da hinten kein wirklich brauchbarer Strom rauskommt. Wäre also noch dazu ein teurer Spaß, so dass wir zunächst mal auf den Wechselrichter verzichtet haben und probieren, ob uns 12 V ohnehin genügen. Glücklicherweise gibt es für Steffis Gadgets wie Rechner und Kamera auch 12 V Ladekabel. Falls wir auf Campingplätzen stehen, die Stromanschlüsse haben, kommt unser Verlängerungskabel zum Einsatz und der Wasserkocher in Gebrauch. Sonst wird der Kaffee eben auf dem Gaskocher zubereitet.

Normalerweise hängt nun also hauptsächlich unser Kühlschrank an der zweiten Batterie: hier haben wir uns für einen Waeco Cool Freeze CDF 26 entschieden. Der fasst zwar nur 21 Liter, die für Butter, Käse, ein bisschen Gemüse und das ein oder andere Kaltgetränk reichen müssen. Dafür ist er aber mit den Außenmaßen 26 x 55 x 42,5 cm deutlich Platzsparender. Eigentlich war unser Innenausbau, so dachten wir, angelegt für die kleinste der gängigen CFX Waeco Kühlboxen mit 32 Litern, die aber mit einer Länge von 69,2 cm einen Großteil des Mittelgangs ausgefüllt hätte. Also kamen wir nun nachträglich auf die Idee, den Kühlschrank quer zu verbauen, wozu wir eine Kiste um 30 cm kürzen mussten. Trotzdem hätte die CoolFreeze CFX 35 um 1 Zentimeter einfach nicht reingepasst. Da hat auch das ganze hin und her messen nicht mehr geholfen. Jetzt sind wir aber mit unserer kleinen Box mehr als glücklich, denn erstens sieht sie schick aus und hat praktischerweise noch eine Abstellfläche für Getränke in den Deckel integriert, dient somit also zusätzlich als Wohnzimmertisch. Saugemütlich. Und müssen wir doch mal im Auto schlafen, wird sie mit ihrer genau passenden Höhe einfach als Teil der Liegefläche integriert.

Für die weitere Stromversorgung im Auto hatte Knut bereits beim Einbau des Bodens ein Kabel nach hinten verlegt und nun noch mit einer Steckdose für zwei 12 V-Stecker und zwei USB-Stecker versehen. Parallel haben Steffi und ich die Zeit des Batterieeinbaus sinnvoll genutzt und ein Kästchen für die Steckdosen in der Fahrerkabine hinter der Cubby Box gebaut. Was den Kistenbau angeht werden wir tatsächlich mit jedem Mal patenter: im Deckel sind weitere Steckdosen verbaut, der Kühlschrank findet unten Anschluss, die Kabel sind verräumt und Platz für Kartenmaterial ist auch. Einziger Nachteil, der uns natürlich erst nach dem Einbau auffiel: die Cubby Box geht nun nicht mehr richtig auf. Aber ich finde, dass macht das eigene Auto mit Ausbau doch erst liebenswert, all die kleinen Macken und Besonderheiten…

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