Sonnenuntergang in der Namib

Vor dem Abendessen brechen wir noch zu einer Sundowner-Fahrt auf. Wir sind im Paradies und es ist erst unser dritter Tag in Afrika. Schnell noch einen Pulli übergeworfen, schon holt uns David ab, lädt uns auf seinen Pick-up und fährt uns zum gegenüberliegenden Hügel. Hier steht bereits ein Tisch mit Windlicht – hübsch gedeckt.

Nüsse, Früchte, Wurst und Drinks – wir machen es uns in den Safaristühlen gemütlich. Gin Tonic, Campari Soda und das horizontöffnendste, abgefahrenste, unglaublichste, flabbergasting – mindbogglingste Naturschauspiel findet von unseren Augen, um uns herum und in uns drin. Ruhig und friedlich, die tiefstehende Abendsonne taucht die Steppe und die Naukluft-Berge in warmes Rot. Worte? Sprachlos.

Nirgends schweift der Blick so ungestört in die Weite. Irgendwann höre ich ein fernes Grollen, das näher zu kommen scheint. Es klingt wie ein Auto, ich blicke nach links, ich blicke nach rechts, aber weit und breit kein Auto. Auch keine verräterische Staubwolke. Bis mir plötzlich ein Windhauch übers Gesicht bläst und mich in der Totenstille allein zurücklässt. In diesem Land hört man den Wind kommen.

Nie wieder wollen wir diesen Ort verlassen.

Mit strahlenden Augen und leuchtenden Backen erscheinen wir zum spät zum Essen: Butternut Tarts, stuffed chicken breast mit Feta und Paprika, Butternut-Chocolate-Cake.

Wir sind voll: Voll von Farben, Eindrücken, Lichtspielen, Himmel, Sinn, Liebe, Einsicht.

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