Sonnenuntergang am Luangwa, Sambia

Über Chipata und Mfuwe in den South Luangwa Nationalpark

Weiterfahrt nach Chipata: Vor der Etappe Lusaka – Chipata graust es uns. Fast 600 km liegen vor uns. Vor diesem Stück der Asphaltstraße hat man uns schon mehrfach gewarnt: viele große „potholes“ soll es geben, kraterartige Löcher. Wir rechnen also mit dem Schlimmsten. Obwohl wir in diesem Urlaub viel früher aufstehen – viel, viel früher – sind wir heute wieder „erst“ um 7:30 Uhr auf der Straße. Durch die Innenstadt von Lusaka geht es nur im Schneckentempo: rush hour. Aber das Navi führt uns wunderbar – ich werde noch ein ausführliches Loblied auf das Kartenmaterial von Tracks4Africa singen.

Die T4 ist in einem exzellenten Zustand, Krater haben wir eigentlich nur eine Handvoll zu umfahren. Trotzdem sitzen wir fast 10 Stunden im Auto: Was für eine anstrengende Fahrt. Wir fahren an vielen kleinen lebhaften Städtchen vorbei. Am Straßenrand werden Korb- und Schreinerarbeiten verkauft. Einmal sogar handgezimmerte Türen und Bettgestelle.

Chipata ist für uns nur notwendiger Zwischenstopp. Der Campingplatz von Mama Rula’s ist nicht der Knaller, aber für einen Stopover ausreichend. (Auf dem Rückweg standen wir hier nochmal, da hat es uns schon viel besser gefallen.) Der Busch brennt und uns tangiert es nicht.

Am nächsten Morgen geht es weiter über Mfuwe an den Luangwa. Wieder sind die Straßenverhältnisse viel besser. Die Schotterstraße ist die ersten 40 km geteert, an den restlichen 80 km wird schwer gearbeitet. Schade eigentlich, denn die offroadigere Route Richtung Nationalpark ist viel stimmungsvoller.

Als Unterkunft wählen wir das Croc Valley Camp, da es hier sowohl Zeltplatz und Chalets gibt und es nur knappe 10 Minuten zum Parkeingang des South Luangwa Nationalparks sind. Wir erfahren, dass gestern Abend die Elefanten die Selbstversorgerküche auf der Suche nach Essen zerlegt haben und werden mehrfach darauf hingewiesen, wirklich jeden Essensrest aus unserem Landcruiser zu entfernen und an der Bar der Lodge einzulagern. Elefanten kennen keine Zäune, Wände oder Windschutzscheiben, wenn sie etwas zu Essen riechen. B. macht das nicht gerade Lust auf unser Dachzelt und so gönnen wir uns ein Chalet. ;-)

Zeltcamp am Luangwa

Die Baumstümpfe, die rungs um das befestigte Zelt in den Beton eingelassen sind, sollen Elefanten am Eintritt hindern. Schon am ersten Abend, kurz nach dem Essen steht rechterhand einen knappen Meter fünfzig von Birgit entfernt – unser erster Elefantenbesuch. Auch beim Abendessen im Restaurant schaut eine Kuh mit ihrem Elefantenbaby vorbei. Nachts sind Elefanten wie Geister, wie aus dem Nichts stehen sie plötzlich da. Dreht man sich nur kurz um, schaut nur wenige Sekunden in die andere Richtung, sind sie auch schon wieder verschwunden.

Zumindest hatten wir keinen Stoßzahn im Dachzelt. Das sei einem deutschen Ehepaar passiert, das wir eine Woche später in Malawi trafen. Sie hätte ein paar Tage vor uns im Croc Valley übernachtet und sich nicht ganz so strikt an die Vorsichtsmaßnahmen gehalten. Der Stoßzahn des Elefantenbullen hat ihnen ein Loch in den Boden ihres Dachzeltes gebohrt ^^.

Direkt am Ufer des Luangwa haben wir es jedenfalls herrlich ruhig, abseits von Pools und Bar. Wir geniessen unseren Logenplatz direkt am Flussufer von wo aus wir Nilpferde, Krokodile, Antilopen und Warzenschweine erspähen können. Es ist Trockenzeit und der Luangwa führt nur sehr wenig Wasser, weshalb viele Tiere die Böschung hinunter zum Fluss müssen um zu trinken – die meisten Wasserlöcher im Park sind noch vertrocknet.

Unterkunft: Croc Valley Camp. Beschaulich, schöne Atmosphäre direkt am Fluss. Im Restaurant gibt es exzellente Chicken Burger und seit neuestem WLAN. Der kleine Pool sieht nicht sehr einladend aus, ist aber an den heißen Tagen im Oktober und November der einzig Wahre Aufenthaltsort. In Hängematten kann man herrlich die Seele baumeln lassen.

Gefahrene Kilometer: 590 km und weitere 126 km nach Mfuwe

Tiere: Warzenschweine, Nilpferde, Krokodile, Storche, Reiher

Essen: Reis mit Curry, Nudeln

Alternative Route: Ursprünglich wollten wir über die Petauke Road in den South Luangwa. Eine Offroad-Strecke, die vom kleinen Örtchen Petauke Richtung Norden und dann am Fluss entlang führt. Wir hatten erwartet, dass wir auf unserer Route Reisende treffen würden, mit denen wir vielleicht die ein oder andere Offraod-Piste fahren können. Dem war leider nicht so. In Livingstone trafen wir ein englisches Ehepaar, die von der Petauke-Road nur sprachen als: die Straße, die seit Jahren niemand mehr fährt und kaum zu finden ist. Alleine wollten wir das also lieber nicht fahren. Es wäre außerdem eine weitere acht Stunden Etappe im Auto gewesen. Landschaftlich bestimmt reizvoll, aber doch lieber mit einem zweiten Wagen, haben wir uns gedacht.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.