Vorhang, Kissenbezug und Sackerl für das Reisemobil

Vorhang für den Defender

Da wir uns nicht wie Sardinen in der Büchse fühlen wollten, haben wir unseren Hardtop gleich mit Fenstern bestellt; erfreulicherweise kam er dann sogar mit je zwei Fenstern auf jeder Seite, wo wir nur mit jeweils Einem gerechnet haben. Für Helligkeit war also gesorgt und wir haben auch die Staukisten absichtlich nur bis zum Rahmen gebaut. Trotzdem gibt es natürlich Momente im Leben, wo man gerne mal ein bisschen Privatsphäre haben möchte: also mussten Vorhänge her. Die üblichen Varianten für Womoausbauten wie Rollos oder gar Thermovorhänge haben uns optisch einfach überhaupt nicht angesprochen, weshalb wir uns zum Selbermachen entschlossen haben. Tatsächlich war das nach einer Alustaukiste das Zweite was wir für Elise gekauft haben: Vorhangstoff. Dazu passend haben wir dann auch die Farbe für die eingebauten Kisten gewählt (laut Knut von 4×4 Innenausbau sei ihm das vorher auch noch nicht passiert und ozeanblau sei zum ersten Mal bestellt worden – ist eben ein Mädchenlandy…).

Für die erste Variante der Vorhänge habe ich einfach nur vier Rechtecke in Fenstergrösse genäht und oben einen Bindfaden durchgezogen. Diese haben wir dann mit zwei Schlaufen an jeder Seite an den Schrauben zwischen Rahmen und Dach eingehängt. Fertig war der Sichtschutz. Nach Einbau des Hubdachs allerdings waren die Schrauben nicht mehr zugänglich, so dass wir uns eine andere Lösung überlegen mussten. Zunächst haben wir mit Magneten geliebäugelt, aber die Optionen im Baumarkt schienen nicht sehr brauchbar. Also haben wir uns für eine Klettbefestigung entschieden: eine Klettleiste habe ich an die Vorhänge selber genäht und die Gegenleiste haben wir auf den Rahmen geklebt (praktischerweise gibt es eine selbstklebende Variante). Abzuwarten bleibt, ob das ausreichend hält, wenn es täglich in Gebrauch ist. Jedenfalls haben wir so die Möglichkeit, die Vorhänge komplett abzunehmen, wenn wir gute Sicht im Gelände benötigen. Für den Alltagsgebrauch werden wir sie ansonsten mit je zwei noch anzunähenden Bändern aufrollen.

Da ich keine eigene Nähmaschine besitze, habe ich zufällig bei uns im Westend ein reizendes kleines Nähstudio entdeckt, in dem man für 7€ pro Stunde deren Maschinen nutzen kann. Und ganz nebenbei steht einem Claire mit Rat und Tat zur Seite (www.louloute.de). Glücklicherweise habe ich aber festgestellt, dass Nähen wie Fahrradfahren ist, man verlernt es offensichtlich nicht. Immerhin ist es 20 Jahre her, dass ich meine Hippiekleidchen genäht habe.

Und damit sich der kleine Nähausflug auch rentiert, habe ich aus dem restlichen Stoff noch zwei kleine Accessoires angefertigt: zum einen einen kleinen Kissenbezug (40 x 40 cm) völlig unspektakulär und ohne Reissverschluss. Und zum anderen – auf Steffis Wunsch hin – ein kleines Täschchen für die Rückenlehne des Fahrersitzes, um Sonnenbrillen und Kleinkram zu verstauen; gewissermaßen also eine kleine, selbstgemachte Variante der Delta Bags. Ob beide Gimmicks nach der nächsten langen Reise rausfliegen, weil sie zwar toll aussehen, aber ansonsten nur im Weg rum gehen. Wir werden sehen.

Nichts desto trotz hat mir der kleine Handarbeitsausflug in die Vergangenheit einfach richtig viel Spass gemacht.

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