Zelten im Mai – nur für Hartgesottene

Um uns für unseren Trip nach Westkanada vorzubereiten, zogen wir vergangenen Sonntag mit unserem neu erstandenen Zelt, dem Wicki Up 3 SUL von Eureka und unserer Camping-Ausrüstung los, um alles auf Herz und Nieren zu testen. Der Wetterbericht sagte 14-16 Grad Celcius für die Tage und 6-8 Grad Celcius für die Nächte voraus. Temperaturen, wie wir sie im September in den Rocky Mountains erwarten würden (wenn wir Glück haben).

Die ersten paar Tage unseres Urlaubes wollen wir bei Familie in Norddeutschland verbringen und dann weiter nach Dänemark. Unsere erste Nacht verbringen wir im Harz auf dem Campingplatz Prahljust. Zeltcamper können hier wunderbar friedlich und idyllisch am Ufer eines kleinen Sees das Lager aufschlagen – abseits der verbarrikadierten Dauercamper und des Caravan-Parks.

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Es ist zwar frisch, aber wir sind zuversichtlich und bauen unser kleines Tipi zum ersten Mal auf. Heringe einschlagen und Seile spannen hatte ich komplizierter in Erinnerung – in 10 Minuten steht unsere Behausung. Dass uns der nette Verkäufer vom Globetrotter noch extra Heringe von Meru in die Hand gedrückt hat, verstehen wir jetzt. Die mitgelieferten „Büroklammern“ sind nicht sehr stabil. Das Zelt ist sehr geräumig: neben zwei Luftmatratzen ist noch Raum für Rücksäcke und Klamotten auf jeder Seite und am Kopfende. Getragen wird die Plane allein von einer Stange in der Mitte, die sich gut festklemmen lässt, so dass einem nicht beim ersten umdrehen, der Himmel auf den Kopf fällt.

Wir kochen uns gemütlich eine Kartoffelsuppe – langsam wird es doch kälter. Um uns aufzuwärmen, flanieren wir noch einmal über das Gelände und bestaunen die einfallsreichen Konstruktionen der Dauercamper.

Noch vor 21 Uhr kriechen wir ins Zelt. Gemütlich haben wir es. Aber nach einer Stunde wird trotz Skiunterwäsche, zwei Schichten, Fleece und dicker Decke über den Schlafsäcken klar: Das packen wir keine zweite Nacht. Es ist kalt und wir frieren. Ganz ehrlich, dass es im Mai noch so bitterkalt werden kann nachts, hätten wir nicht gedacht! Zelten in Kanada im Herbst müssen wir also abhaken.

Und: Der Land Rover kriegt definitiv eine Standheizung!

Am nächsten Morgen ziehen wir unser Frühstück am See durch und flüchten nicht in den beheizten Camper-Raum.

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5 Comments

  1. Cooler Bericht, bitte mehr davon :-)
    Wieviel Grad hatte es denn?
    Die Karte zeigt aber irgendwas bei Clausthal-Zellerfeld an…

  2. Pingback: Schlafen im Landy: Luftmatratzen statt Polster - Giraffe 13

  3. Huihui, da können wir mitreden – sind gerade an der Nordsee Ende März und schlafen auf unserem Landy im ungewärmten Dachzelt! Das Maß aller Dinge waren für uns (Kunstfaser)Schlafsäcke mit einem Komfortbereich von -15 Grad; hier sind es es zwar nachts +5 Grad, aber mit Feuchtigkeit und Wind rutscht die gefühlte Temperatur nochmal kräftig nach unten. Trotzdem: wenn wir morgens aufwachen, sind die Schlafsäcke vor lauter Kondensflüssigkeit außen echt nass (trocknen aber tagsüber schnell), innen jedoch ist es warm und muckelig. So lässt es sich zumindest 3 1/2 Jahreszeiten (Schnee hatten wir noch keinen…) wunderbar draußen leben!

    • Stefanie

      Nordsee, März, Dachzelt – Respekt! Gegen Euch sind wir wirklich Mimosen :-) Das mit dem Schlafsack kann ich unterschreiben. Meiner hätte das zwar aushalten sollen, aber mangels Pflege ist der wahrlich nicht mehr zu gebrauchen. Ich fürchte ich habe ihn mal falsch gewaschen und schon ging das schlottern los. Wir haben nun mit Hubdach, Matratze und Bettdecken aufgerüstet :-P

  4. Ich bin definitiv nicht von der hartgesortenen Sorte, aber ich bewundere jeden, der es versucht! Toller Beitrag! LG :)

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