Wir haben furchtlos unser erstes Loch ins Auto gebohrt. Den Schlafausbau, zwar mit fachmännischer Unterstützung, aber dennoch im Schweiße unseres Angesicht zusammengebaut und vernietet. Und nun sollten wir an einem Kleber scheitern? Niemals!
Dass der Sprühkleber nicht halten würde, was er versprach, hatte sich schon nach wenigen Tagen angedeutet. Und auch der Photokleber von 3M, mit dem ich vor unserem ersten längeren Roadtrip versuchte zu verhindern, dass uns im Urlaub der Himmel auf den Kopf fällt, konnte das Unvermeidbare nicht abwenden: nach nur wenigen Wochen, kamen die Isolatormatten wieder runter.
Ob es ihnen im Dach zu heiß wurde, das Blech zu sehr gearbeitet hat oder wir zu wenig Kleber verwendet haben? Keine Ahnung. Laut Anleitung auf der Dose und dem freundlichen Vertreter auf der Abenteuer & Allrad hätte der Kleber von Petec die richtige Wahl sein müssen.
Auch die Gespräche mit anderen Ausbauern bestätigten: Hauptsache Kontaktkleber. Kontaktkleber sind kräftige Konstruktionskleber: sind beide Seiten der Verbindung großzügig geschmiert und getrocknet, haftet das Material beim ersten Kontakt und zieht sich fest. Wieder was gelernt. Sikaflex 252, eine Dichtmasse, die häufig im Wohnmobilbau verwendet wird, eigne sich nicht für das isolieren eines Landy-Daches, scheinbar alles richtig gemacht. Also ab in den Baumarkt und zwei Dosen Pattex Classik und einen Pinsel gekauft. Die Dose verspricht eine Hitzebeständigkeit bis zu 110° Celsius. Na, das sollte doch reichen.
Diesmal haben wir uns die Arbeit des Abdeckens gespart und sind nur mit Kleber, Pinsel und Küchenrolle bewaffnet ins Auto gekrabbelt. Wir hatten uns entschieden, nicht alle Matten wieder komplett runterzureißen und die Petec-Klebereste nicht mühsam zu entfernen. Wenn es diesmal nicht hält, lassen wir kleben.
Der Klebstoff in der Dose ist ziemlich flüssig, lässt sich aber gut einem breiten Pinsel aufnehmen und mit etwas Geschick tropfsicher verteilen. In die Zwischenräume der noch hängenden Matten käme man besser mit einer breiteren Bürste und einem kürzeren Griff, aber das ist jetzt schon Gejammer auf hohem Niveau.
Großzügig verteilen wir einen halben Liter Pattex auf dem Isoliermaterial und unter der Dachschale und lassen ihn etwa 10 Minuten antrocknen. Mit ganzem Körpereinsatz andrücken und siehe da: das fühlt sich ja schon jetzt viel fester an. Kniffeliger wird es, das lose Stück wieder in die Form zu zwingen. Beim ersten Kontakt zieht sich das Material sofort fest und lässt sich nicht mehr verrutschen. Es bleiben zwei, drei Versuche, um die Matte vorsichtig runterzuziehen und mit vereintem Fingerspitzengefühl in die Wölbung des Daches zu drücken.
Nach ein paar Tagen Sommerhitze folgte der erste Kontrollbesuch. Wir schleichen zögerlich ums Auto und versuchen, durch die Fenster schielend das Maß der Enttäuschung abzuschätzen. Optisch scheint alles in Ordnung. Wir öffnen die Hecktür und drücken die Finger vorsichtig ins Dach. Und dann: Erstaunen, Erleichterung, Euphorie. Hält Bombe!
[tweetthis]Merke: Ein Kleber, der nicht stinkt und dir die Sinne benebelt, hält nicht. #pattex[/tweetthis]Profitipp: Papierhut tragen, Pattex geht aus Haaren gar nicht so leicht wieder raus…
Genau!!!! PATTEX
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