Kotflügelriffel montieren: Das Ergebnis

Defender Fahrwerk, Unterfahrschutz und Riffelbleche

Parallel zum Innenausbau haben wir uns überlegt, ob und was wir an der Technik unseres Geländewagen selbst umbauen. Für Defender Zubehör gibt es einen riesigen Markt und auf jeder Reise, bei jedem Treffen kommt man mit neuen Ideen und Anregungen zurück. Zum Beispiel ob wir doch das Fahrwerk optimieren sollten. Für Anfänger – wie mich – sei hier nochmal erwähnt, dass dazu Räder, Radaufhängung, Federung, Dämpfung, Lenkung, Bremsen und Räder gehören, also die Teile, die eine Verbindung zwischen Fahrgestell und Fahrbahn herstellen. Die Möglichkeiten für Veränderung, Aus- und Umrüstung sind schier endlos, um Straßenlage, Geländegängigkeit, Tragfähigkeit und Fahrkomfort zu verbessern. So lässt sich das Fahrwerk höher legen für mehr Bodenfreiheit, man kann die Spur verbreitern, Stoßdämpfer, Lenkung und Bremsen optimieren und zur Sicherheit alles mit einem Unterfahrschutz vor Steinen oder Ästen schützen.

Veränderungen am Fahrwerk? Nein, danke.

Ewig haben wir hin und her recherchiert und zu jedem Thema findet man in Foren genauso viel Pros wie Contra. Hinterher waren wir also oft nicht viel schlauer. Und haben schließlich den pragmatischen Ansatz gewählt und uns klar gemacht, dass der Defender ein exzellentes Geländefahrzeug ist. Da uns bei vielen der möglichen Veränderungen ohnehin nur bedingt klar war, was sie am Fahrgefühl verbessern, haben wir einfach die Finger davon gelassen und gar nichts gemacht. Geld für die Reisekasse hat es obendrein gespart.

Unterfahrschutz – ja oder nein?

Am längsten haben wir über die Option eines Unterfahrschutzes sinniert. Schutzbleche, die man an die sensiblen Stellen unterm Auto monitiert, um sie bei Offroad-Fahrten zu schützen. Die Differentiale an Vorder- und Hinterachse zum Beispiel oder die Spurstange. Allerdings haben wir auf all unseren bisherigen Roadtrips festgestellt, dass wir beide sehr umsichtige Fahrer sind. Beim tc offroad Geländetraining zum Beispiel, bei dem wir überall gut durchkamen und nie aufsaßen. Außer dass wir einmal mit der Trommel der Handbremse einen Grashügel „durchpflügt“ haben.

Wiederholt haben wir gehört, dass manch ein Fahrschutz beim Aufsetzten im Gelände erst richtig Probleme macht, wenn er sich zum Beispiel so verbiegt, dass eine Reparatur sogar erschwert wird. Also haben wir verzichtet und unseren Landy „Die blaue Elise“ belassen wie sie vom Band gerollt ist. Da wir uns im südlichen Afrika im Offroad—Gadget-Paradies bewegen, können wir zur Not immer noch nachrüsten.

Wir haben also bisher nur ein paar Modifikationen an der Karosserie vorgenommen: Da die Seitenschweller uns doch etwas klapprig erschienen, haben wir beide mit Riffelblech verstärkt. Ebenso wie die Kotflügel. Nun kann man getrost auf das Auto kraxeln, sich aufstützen oder Werkzeug ablegen, ohne das Blech zu demolieren. In Afrika kommt wahrscheinlich doch noch ein kleiner Dachgepäckträger drauf, da ist der Zugang über die Motorhaube hilfreich. Diesmal haben wir die günstige Variante beim Nakatanenga gewählt.

So geht’s: Kotflügelriffel montieren

Und da wir in Afrika viel auf Schotterpisten unterwegs sein werden, haben wir uns Schutzgitter für die Scheinwerfer vorne gegönnt. Hinten war es uns nicht so wichtig, da wir auch ohne Bremslicht nachts durch den Busch kommen. Nur wenn es vorne dunkel wird geht nichts mehr. Hier haben wir uns für einen günstigen Selbstbau entschieden, den wir bei ebay fanden. Die Gitter haben wir mit Nietmuttern befestigt.

So geht’s: Lampenschutz montieren

Umbauten an unserem Defender: Alle Artikel

Schwellerriffel: So funktioniert die Montage der Riffelbleche

Adrenalinrausch beim Offroad Training: Beim Geländewagen-Training bekommt man eine Idee, welche Umbauten am Defender man wirklich braucht.

Schrauberkurs: Beim Gespräch mit Schraubern lernt man viel über die Auswirkungen von Fahrwerk-Optimierungen.
Zusatztank: Mehr Sprit kann nie schaden

Sandbleche und Sandblechhalter: Befreien aus verfahrenen Situationen und geben etwas Sichtschutz.

Und wenn Ihr nochmal nachlesen wollt, warum wir uns für einen Land Rover Defender entschieden haben:
12 emotionale Gründe für einen Land Rover Defender
Die Basis für unser Reisemobil: der Land Rover Defender TD4 110 HT

3 Comments

  1. Sehr sympathisch. Wir haben uns (bisher) auch gegen Fahrwerk und Co. entschieden; abgesehen vom Front-Unterfahrschutz. Es gibt so viel wichtigere Dinge für die Reise und wir hatten auch nicht vor, den Defender durch Flüsse und unwegsames Gelände zu quälen. Ich glaube, das ist eher was für die Offroadpark-Quäler.

  2. Bernhard Stiedl

    Liebe Stefanie, liebe Birgit,

    bin beim Surfen auf Euere Blog-Seite „Giraffe 13“ gestoßen und möchte Euch ganz lieben Dank sagen für die wunderbare Inspiration und Euch ganz liebe Grüße übersenden.

    Wer schreibt: Einer, der nunmehr die 50 schon deutlich überschritten hat – und seine Träume bisher leider nicht verwirklicht hat.

    Ende 1998 (!) habe ich mir einen Defender TDi 110 HT als ganz jungen Gebrauchten gekauft. Er war 3 Monate alt und hatte nur rund 2.000 km auf dem Tacho. In Grün, ebenfalls mit den beiden Schiebefenstern auf jeder Seite und sehr viel Original-Zubehör von Land Rover (großer Dachgepäckträger, Heckleiter rechts (!), Lampenschutzgitter an Frontscheinwerfern und Rücklichtern, Frontbügel in Stahl, voll befeuert – 2 Zusatz-Scheinwerfer am Frontbügel, 4 Zusatz-Scheinwerfer am Dachgepäckträger – Reserverad auf Motorhaube, Alu-Riffelbleche auf Kotflügeln).

    Das Fahrzeug war gedacht für die „große Reise“ – irgendwann in der Zukunft (Nachdem ich einige Jahre zuvor „Schiffbruch“ erlitten hatte bei dem Versuch, Argentinien mit einem Fiat Spazio (=baugleich 127) zu bereisen – es war ein Neufahrzeug (!!!) – jedoch mit so vielen Mängeln behaftet, dass ich letztendlich davon Abstand genommen habe, die geplante große Reise durch ganz Argentinien mit diesem Fahrzeug zu machen).

    Nachdem ich den Landy nach dem Kauf kurz gefahren hatte – und dann nochmals wenige Monate im Jahr 2004 – steht er sich seitdem abgemeldet die Reifen platt. Etliche Jahre auch im Freien. Bereits nach drei oder vier Jahren war an den Original-Teilen von Land Rover (vor allem vordere Lampen-Schutzgitter – etwas weniger die hinteren – aber auch der Dachgepäckträger) erheblicher Rostbefall aufgetreten. Die vorderen Lampenschutzgitter habe ich irgendwann einfach abmontiert.

    Dennoch – ich konnte mich nie von dem Fahrzeug trennen. Er hat jetzt knapp 13.000 km auf dem Tacho – außer, dass die allermeisten Schrauben korrodiert sind, steht er sonst aber noch recht gut da. So wie ich das sehe, hat er auch fast keinen Rost am Unterboden.

    Durch eueren Blog ist nun der starke Wunsch (wieder-)erwacht, den Landy – nach einer Grund-Überholung bzw. Restauration – wieder zum Leben zu erwecken und auch zu nutzen.

    Vielleicht wird es ja nun – nach all den Jahren – doch noch etwas mit der „großen Reise“.

    Natürlich möchte ich auch einen Innenausbau haben – und natürlich muss ich auch aufs Geld schauen – ich traue mir aber dennoch nicht wirklich zu, das in Eigenregie durchzuführen. Nicht weil ich handwerklich völlig unbegabt bin – das nicht. Aber ich habe einerseits doch recht hohe Ansprüche an die Perfektion – ich habe in Sachen „Wohnmobil-Selbstausbau“ keine praktische Erfahrung – und ich möchte keine (nicht oder schwer korrigierbare) Fehler machen – das kann ich mir eigentlich auch nicht leisten. Und eine Halle habe ich auch nicht.

    Also weiß ich hier erstmal gar nicht weiter. Aber das Fahrzeug muss ja sowieso auch erst wieder fahrtüchtig (gemacht) werden.

    Sehr interessant fand ich eure „Pro“- und „Contra“-Überlegungen bezüglich der Fahrzeug-Ausstattung. Danke nochmals für Euere Inspiration!!!

    Habe mich für Eueren Newsletter angemeldet.

    Ganz liebe Grüße aus dem Rhein-Neckar-Raum (Dielheim) sendet Euch

    Bernhard

    • Lieber Bernhard,

      wow, ganz lieben Dank für Deinen ausführlichen, tollen Kommentar. Es freut uns sehr, wenn wir Deinen Landy-Traum wiedererwecken durften. Das ist das schönste Kompliment. Bitte entschuldige die späte Antwort – in Namibia mussten hatten wir schwer mit dem Internet zu kämpfen.

      Beim Thema Innenausbau ging es uns am Anfang ganz genau wie Dir: keine Halle, kein passendes Werkzeug und keine Praxis. Wir haben sehr gute Erfahrung mit 4×4 Innenausbau gemacht. Knut Hildebrandt war so nett uns nicht nur mit Rat und Tat, sondern auch mit Werkzeug und seiner Halle zu unterstützen. Wir durften bei ihm bauen und er hat uns viel beigebracht.

      Wir freuen uns, wenn Du wieder schreibst und berichtest, wie es mit Dir und Deinem Landy weitergeht.

      Ganz liebe Grüße aus Namibia,
      Steffi

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.