Wer in Albanien Urlaub macht, wird zuerst mit den Vorurteilen über dieses Land konfrontiert: „Seid ihr verrückt?“, „Ist das nicht gefährlich?“, „Seid ihr wirklich sicher, dass ihr das machen wollt?“ So zumindest ist es uns gegangen. Dabei findet sich auf den Seiten das Auswärtigen Amtes kein einziger besorgniserregender Sicherheitshinweis.
Die Reaktionen kamen ausschließlich von Leuten, die das Land selbst nicht bereist hatten. Alle Bekannten, meistens Allradler, die schon dort waren, schwärmten ausnahmslos in den höchsten Tönen. Nach 3 Wochen Roadtrip durch Albanien und Montenegro schließen wir uns dieser Fangruppe an!
Kurzum: fahrt nach Albanien! Lasst am besten alles stehen und liegen und fahrt sofort los. Es erwartet Euch ein landschaftlich abwechslungsreiches und kulturell spannendes Reiseland. Quasi um die Ecke liegt ein Land, das nach über 50 Jahren Diktatur in Aufbruchsstimmung ist und, abgesehen von ein paar Küstenabschnitten im Norden, vom Massentourismus noch gänzlich unberührt ist. Wer ein letztes, kleines Abenteuer in Europa sucht, ist hier genau richtig.
Albanien Roadtrip: Unsere Route
Unser Albanien Reisebericht in Bildern
Ihr startet die Bildergeschichte mit einem Klick auf das erste Bild. Los geht’s:
Nach der Ankunft in Igoumenitsa geht es mit einer kleinen Pontonfähre weiter nach Butrint.
Auf dem Weg nach Himara halten wir bei der Festung von Ali Pascha bei Porto Palermo und erkunden die düsteren Kellerverließe.
Von den Burgzinnen hat man einen grandiosen Ausblick über die Adria.
Beim Spaziergang durch Ali Paschas Vorgarten holen wir uns den ersten Sonnenbrand.
…
Die Burganlage in Alt-Himara wurde von den Illyrern erbaut. Unten leuchtet der Livadh-Strand.
In allen historischen Bauten Albaniens darf man nach Herzenslust herum stravanzen und Rote Zora spielen.
Steil schraubt sich die berühmte Straße in die Wolken. Schon Caesar überquerte den Llogara-Pass.
Aufwachen mit Blick aufs Meer aus unserem saugemütlichen Hubdach. So kann der Tag beginnen.
Kaiser Augustus soll hier studiert haben, Cicero wurde hier oft gesehen und Marcus Antonius baute die Stadt weiter aus. Das Nordviertel soll dieser Tage besonders hip gewesen sein.
Beim Schaukeln im Café Leon Rey auf einem Hügel bei Apollonia kann man über halb Albanien gucken.
Die Stadt der 1000 Fenster sollte besser die Stadt der 1000 Stufen heißen.
Ok, doch 1000 Fenster.
Der Hahn auf dem Hof beeindruckt die Katze kaum.
Endlich: der erste Ausflug ins Gelände am Osum Canyon. Unser Defender Elise bekommt sogar nasse Füße.
Hinter Berat hat der Osum eine 100 Meter Tiefe Schlucht über 17 Kilometer Länge ins Land gegraben.
Die Straßen in Albanien lassen jedes Offroader-Herz höher schlagen. Viele Pisten, kaum Staus.
Im Landesinneren von Albanien gewaltige Bergpanoramen, soweit das Auge reicht.
Über eine viele hundert Jahre alte Brücke geht es zu den Thermalquellen.
Jeder wehrpflichtige Mann musste zu Diktator Hoxhas Zeiten einen Bunker bauen. Heute zieren die Wehrpilze das ganze Land.
Das Lake Resort Shkodra ist eine gute Basis für Ausflüge in die albanischen Alpen oder die Stadt Shkodra.
Kein Motorbootdröhnen, keine Industrie verpesten die Stimmung an diesem schönen See.
Die Ausgrabungsstätten und Burgen sind überall mit Wildblumen zugewachsen. Wir fühlen uns wie Dornröschen.
Birgit erkundet einen Geheimgang und zieht damit die Aufmerksamkeit einer Schulklasse auf sich.
Albanien muss das Land mit der höchsten Autowaschanlagendichte sein. Von improvisiert mit Wassereimer bis hin zum Kärcher, es gibt sie in jeder Façon und überall die Lavazh.
In Albanien mischt sich alt und neu, muslimisch und christlich in einem bunten Durcheinander.
Und da denkt man immer so ein Defender sei langsam…
In Lepushe glaubt man in die Vergangenheit gereist zu sein: Jungs reiten auf Pferden vorbei, Ziegenkäse wird selbst gemacht und dem Hammel vor dem Frühstück das Fell über die Ohren gezogen.
Was mit Nieselregen am Tag zuvor auf dem Weg nach Lepushe begonnen hatte, war über Nacht zum gigantischen Unwetter geworden. Und der Weg wieder raus entsprechend abenteuerlich, doch mit Elise kein Problem.
Sauwetter!
Auch bei Regenwetter ist Kotor, die Bucht, Montenegro ein absoluter Traum.
Abrissbirnen kennt man auf dem Balkan nicht. Schön eigentlich.
Wir haben nicht recherchiert warum, aber Katzen sind die heimlichen Wahrzeichen von Kotor. Sie haben sogar ihr eigenes Museum.
Die malerische Gassen und Plätze der Altstadt.
Bei Sonnenschein wird es noch hübscher in der Bucht.
Steile Berghänge, eine fjordartige Bucht, kleine Inselchen, ein Traum, oder?
Der Spaziergang über die Stadtmauer kostet schlappe 17 Euro, lohnt sich aber. Den Tourimassen entfliehen lässt sich aber leider nicht.
Ah, ich ärgere mich gerade. Wir hatten geplant jetzt im Juli bis nach Albanien zu fahren. Es erschien und dann zeitlich zu knapp. Wir beschränken uns nun auf Montenegro. Aber den Vorsatz gebe ich nicht auf. Tolle Bilder. Macht Lust auf Albanien
Cool, danke, dass freut uns. Für Montenegro wiederum hatten wir leider zu wenig Zeit, ein absoluter Traum! Habt eine schöne Zeit ?
Wow! Traumhafte Fotos, Steffi! Da kann man schon neidisch werden. Irgendwann muss ich da auch noch hin, bei uns steht für nächstes Jahr erstmal das Baskenland hoch im Kurs. Bis nächste Woche, Jan
Ach wie schön ist doch Albanien und wie schön habt Ihr das Schöne mit euren Fotos und Texten eingefangen.
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Hey Steffi,
tolle Eindrücke die du da zusammen gepackt hast..
Schade das sich unsere Pisten nicht gekreuzt haben :)
Ganz liebe Grüße, Leni & Ossi
Hallo Leni & Ossi,
vielen Dank, das freut uns. Vielleicht beim nächsten Mal, hoffentlich :-) Wo zieht es Euch als nächstes hin? Für uns geht es ab Dezember ein Jahr nach Afrika.
Lieben Gruß
Steffi
Wow, was für ein wunderschönes Land! Ich hatte Albanien nie wirklich als Reiseziel auf dem Schirm, aber eure Berichte und Bilder schieben es definitiv weiter nach oben auf meiner Bucketliste! Manchmal muss man sich eben auch mal Dingen zuwenden, die man vielleicht gar nicht beachtet hat und entdeckt so wirklich schöne, eindrucksvolle und neue Sachen :) Danke für die Inspiration!
Liebe Grüße,
Jessy
Danke, liebe Jessy. Man muss auch nicht zwingend mit dem eigenen Auto unterwegs sein. Freunde von mir sind mit dem Bus kreuz und quer gefahren. Und in den Bergen haben wir zwei Mädels getroffen, die durchgewandert sind.
Lieben Gruß
Steffi
Albanien habe ich irgendwie überhaupt nicht auf dem Radar :-) Zwischen den Reisegiganten wie Frankreich oder Spanien verschwindet das kleine Land, aber nach den Bildern zu urteilen, völlig zu Unrecht. Ich überlege mir das nochmal, ob ich Albanien nicht doch noch auf meine Liste setze.
Viele Grüße
Maria
Hallo Maria,
UNBEDINGT :-) Die einsamen Berglandschaften, das türkisblaue Meer, gigantische antike Ausgrabungsstätten. Ich kann es nur empfehlen :-)
Liebe Grüße
Steffi
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Hallo,
sehr interessant für uns, eure Reiseberichte über Albanien.
Wir sind mit unserer Segelyacht im Mittelmeer unterwegs (z.Zt. Raum Neapel) und wollen im Sommer nach Griechenland. Vielleicht sollten wir doch einen Abstecher nach Albanien machen. Euer Bericht macht Lust darauf!
Liebe Grüße
Christine und Heinz von der SY Anima mea
Hallo Christine, das freut uns. Segeln auf dem Mittelmeer, das wär auch ein Traum, toll!!! Für uns waren die Küstenabschnitte bei Shkodra an der Grenze zu Montenegro und im Süden bei Himare am schönsten. Die Mitte erschien uns etwas verbaut. In Albanien findet ihr bestimmt noch viele schöne, einsame Buchten für Eure Yacht. Lieben Gruß, Steffi