Reisen nach Tansania trotz Corona

Reisen nach Tansania trotz Corona

Geschlossene Grenzen, stornierte Flüge, abgesagte Reisen, verunsicherte Kunden – 2020 ist für die Reisebranche (und natürlich sehr viele andere) eine Vollkatastrophe. Wir hatten das große Glück, dass wir trotz aller Widrigkeiten insgesamt drei Monate in Tansania verbringen durften. Neue Routen und spannende Highlights haben wir für Euch ausgescoutet. Und berichten hier von unserem Eindruck, wie es sich in Tansania in Zeiten von Corona reisen lässt.

Rückblick

Anfang des Jahres 2020 sprach in Deutschland kaum jemand von Corona. Zumindest war man ja nicht betroffen. Nur wenige Wochen später, sollte sich die ganze Welt für immer verändern.

In Tansania mussten wir schon bei unserer ersten Einreise am 27. Februar 2020 Fieber messen, Hände desinfizieren und eine „Health Declaration“ ausfüllen. Vielleicht ein erster Hinweis , dass die Gefahr hier früh(er) erkannt wurde. Oder die erste Welle sogar schon in Tansania angekommen war. Bekannte, die in einem Krankenhaus in Dodoma arbeiten, berichteten von vielen Patienten, die Anfang 2020 an Lungenentzündung starben.

Reisen nach Tansania trotz Corona

Trotz Risikobewertung durch das RKI und beteiligte Bundesministerien lässt sich Tansania aus unserer Sicht im Moment gut bereisen. Die Grenzen sind offen. KLM und Ethiopian fliegen regelmäßig – sogar mehrmals die Woche – nach Dar es Salaam und Kilimandscharo Airport.

Das Tragen der Atemschutzmaske ist für die gesamte Flugdauer Pflicht und wird vom Bordpersonal regelmäßig kontrolliert. Zum Essen und Trinken, darf man die Maske absetzen.

Nach unserer Erfahrung sind die Maschinen sehr unterschiedlich gefüllt. Das Personal ist bemüht so viel Abstand wie möglich zwischen die Passagiere zu bringen. Der Service ist deshalb corona-bedingt eingeschränkt: Es gibt eine warme Mahlzeit und für die restliche Flugdauer ein üppiges Lunchpaket.

In Tansania angekommen müssen alle Passagiere zuerst durch eine Gesundheitskontrollen. Das bedeutet: Hände desinfizieren, Fieber messen und ein Gesundheitsformular ausfüllen. Dann geht es erst weiter zur Immigration. Wer also mit Symptomen nach Tansania einreist, wird dann zu einem ausführlichen Test geführt.

Stand 23.12.2020 ist kein Corona-Test vor Abflug nötig.

Was bedeutet eigentlich die Risikobewertung?

Tansania meldet seit Mai keine Infektionszahlen mehr. Laut Angaben der zuständigen tansanischen Behörden sei das Land Corona-frei. Das allein genügt aber nicht, um nicht mehr als Risikoland eingestuft zu werden.

Das RKI erklärt auf seiner Webseite genau, wie es zu den Bewertungen kommt und aktualisiert die Liste regelmäßig.

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.

[…]

Maßgeblich für die Bewertung sind insbesondere die Infektionszahlen und die Art des Ausbruchs (lokal begrenzt oder flächendeckend), Testkapazitäten sowie durchgeführte Tests pro Einwohner sowie in den Staaten ergriffene Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens (Hygienebestimmungen, Kontaktnachverfolgung etc.). Ebenso wird berücksichtigt, wenn keine verlässlichen Informationen für bestimmte Staaten vorliegen.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete_neu.html

Reisen in Tansania während Corona

Drei Monate haben wir insgesamt im Jahr 2020 in Tansania verbracht: März, August und den Dezember. Wir haben für Euch schöne Routen und spannende Sehenswürdigkeiten ausgekundschaftet. Wir waren also kreuz und quer durch Tansania unterwegs: auf dem Northern Circuit, an der Küste, im Westen und im Süden.

Masken werden mittlweile weniger getragen. Aber alle achten weiterhin akribisch darauf, dass Möglichkeiten zum Hände waschen vorhanden sind und halten Abstand.

In großen Supermärkten wird am Eingang Fieber gemessen und Hände desinfizieren ist auch hier Pflicht. Viele Kunden tragen Mundschutz, das ist aber nicht obligatorisch. Desinfektionsmittel stehen zur Begrüßung an jeder Lodge, aber auch an zahlreichen kleinen Läden und Buden sowie an den Gates der Nationalparks.

Um ehrlich zu sein, haben wir uns sicherer gefühlt als in Deutschland. Während unserer Reisen durch Tansania sind wir eigentlich immer draußen an der frischen Luft. Auch Restaurants, Bars und Cafés sind in der Regel im Freien. Überall ist viel Platz. Und abgesehen vom Einkauf auf dem Markt ist Abstandhalten kein Problem.

Rückkehr nach Deutschland

Die Regelungen ändern sich ständig. Deshalb ist unser Rat, die Internetseiten vom RKI und vom Auswärtigen Amt im Blick zu behalten.

Seit 8. November 2020 gibt es eine Quarantänepflicht für Reiserückkehrer aus Risikoländern. Die dauert 10 Tage und lässt sich frühestens ab Tag 5 durch einen negativen Covid-Test verkürzen.

Außerdem müssen sich Einreisende vor ihrer Ankunft in Deutschland auf https://www.einreiseanmeldung.de anmelden und den Nachweis über die Anmeldung bei Einreise mit sich führen. Nach frühestens fünf Tagen der Quarantäne können sich die Einreisenden auf SARS-CoV-2 testen lassen, um die Quarantänepflicht durch ein negatives Testergebnis zu beenden.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete_neu.html

Unser persönlicher Eindruck (Stand: 23.12.2020)

Soweit wir das beurteilen können, scheint Corona zur Zeit in Tansania nicht sehr ausgeprägt. Wir haben mit vielen Tansaniern über die Pandemie gesprochen: von Arusha bis Mbeya, Bagamoyo bis Moshi und Dodoma bis an den Tanganjika-See. Niemand berichtete uns von überfüllten Krankenhäusern oder einer auffallend hohen Zahl von Patienten mit Atemwegserkrankungen oder Lungenentzündungen.

Im Februar soll es eine erste Welle und etliche Tote gegeben haben. Im März ging das Land dann wie der Rest der Welt in einen Lock-Down. Seit Juli sind die Grenzen wieder offen für Reisende und Touristen. Auf unseren Recherche-Reisen im August und im Dezember haben wir ausschließlich positive Erfahrungen gemacht: Von der Marktfrau bis zum Supermarkt, von Streetfood-Stand bis zum Luxushotel – alle achten auf Hygiene und Sicherheit.

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.seelensafari.de

2 Comments

  1. Hallo Ihr Beiden, das ist ja toll, dass es euch noch gibt (als Paar, als Offroader, als Afrikafans, als positive Menschen). Danke für euren ausführlichen Bericht.
    Wir sind inzwischen (weil älter) nicht mehr offroad-aktiv und leben auch nicht mehr in Kapstadt. Wir wohnen jetzt in NRW und schauen jeden Tag sehnsüchtig aus dem Fenster Richtung Süden. Geplant war der 14. Jan. als Rückreisetag, aber man weiß z. Z. nichts Genaues.
    Bleibt gesund und genießt Weihnachten.

    Euer Sammi und Gitte

    • Liebe Gitte, lieber Sammi,
      wie schön zu hören, dass es Euch gut geht. Vor allem in diesen ganz und gar verrückten Zeiten. Leider hört es sich ja nicht so an als könntet Ihr bald zurück nach Südafrika. Aber wir drücken feste die Daumen und schicken Euch ein bisschen tansanische Sonne. Wir wünschen Euch entspannte Feiertage und von Herzen alles Gute für 2021. Passt gut auf Euch auf.
      Und herzliche Grüße aus München
      Steffi und Birgit

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