Von Chipata nach Lilongwe

Wie es nach dem South Luangwa weitergehen sollte, war uns bis zum Moment der Abreise nicht klar. Nach Norden in den Nsefu-Sektor und dann rüber nach Malawi? Oder einfach über Chipata, Teerstraße nach Lilongwe und dann an den See? Unsere Straßenkarte zeigte uns für die Strecke über Lundazi ganz komische Werte: 50 km in 6,5 Stunden? Das wollen wir lieber nicht allein auf die Probe stellen.

Weiteres Thema: Benzin- und Dieselversorgung in Malawi. Meistens schlecht bis gar nicht, die Lage hatte sich im vergangenen Herbst leider noch nicht erholt. Also haben wir die 40 zusätzlichen Liter auf dem Dach genutzt und Kanister und Tank in Chipata noch mal randvoll getankt. Unsere Berechnung: So kommen wir locker bis nach Monkey Bay und wieder zurück. Sollten wir auf dem Weg noch tanken können, können wir die Zeit in Malawi immer noch verlängern.

Sonntags geht es also los: Bei Chipata über die Grenze und wir sind erstmal dem Schwarzhändler auf den Leim gegangen. Half leider nix: Kopfrechnen ist eben nicht unsere Stärke, Banken hatten leider keine offen. Naja, dieser Grenzübergang war nicht unsere Glanzstunde: Da wir dem Schwarzhandel so schnell wie möglich entkommen wollten, rasten wir noch schnell ohne Haftpflichtversicherung weiter. Bei jedem Grenzübergang mussten wir am einen Schalter den Wagen erst exportieren, um ihn am nächsten Schalter dann wieder importieren zu dürfen. Enervierender Papierkram und endloses Formulare ausfüllen. Dass uns da jetzt ein kleiner Aufkleber fehlt, haben wir nicht gemerkt. Um ehrlich zu sein, war es uns für einen kurzen Moment auch schnurz. Dem Polizisten am ersten Roadblock allerdings nicht. Nachdem ich ihm aber glaubhaft versichern konnte, dass wirklich keine böse Absicht hinter unserem Vergehen steckte, wir bei all den Zetteln dachten, da muss doch der passende irgendwo dabei sein und wir aufrichtig begrüßten, dass eine Haftpflichtversicherung ja wirklich eine wahnsinnig tolle Sache sei, durften wir ohne Strafzettel wieder zur Grenze zurück, um unseren Versicherungsschein in einer kleinen Blechhütte zu kaufen.

Und noch eine kleine Anekdote zu Grenzübergängen: Ein französischer Tourist warnte uns davor, dass es in Malawi verboten sei, gefüllte Benzinkanister auf dem Dach zu transportieren. Er wurde an einem der unzähligen Roadblocks aufgehalten, genötigt, die 40 Kilo vom Dach zu wuchten und im Kofferraum zu verstauen. Einen Strafzettel gab es auch noch. Über unsere Kanister auf dem Dach beschwert sich kein Mensch. ;-)

Die kürzeste Etappe unseres Urlaubs zieht sich dann also doch wieder bis in den späten Nachmittag. Schuld daran sind auch die 6 Roadblocks auf 100 km – Probleme haben wir aber bei keinem mehr. In Lilongwe stellen wir uns eine Nacht im Mabuya Camp unter, der ungemütlichste unserer Stop-Over. Aber der See ist nicht mehr weit.

Unterkunft: Mabuya Camp in Lilongwe: Laute, versoffene Overlander-Gören, die die ganze Nacht Party machen. Der Zelt- und Campingplatz ist recht überfüllt. Als Selbstfahrer kriegt man glaube ich immer was, aber gemütlich geht anders.

Gefahrene Kilometer: 150 Kilometer

Tiere: Rhodesian Ridgeback

Essen: Kartoffelsuppe

 

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